Broker im Ausland – Eine echte Alternative!?

Broker im Ausland – Eine echte Alternative!?

Nirgends in Europa sind die Depot- und Handelsgebühren so hoch wie in der Schweiz. Die Preise werden u.a. durch gute Beraterleistung, den Standort oder durch den hohen Schutz der FINMA Einlagensicherung erklärt. Doch klar ist auch, wer investiert, muss auf sein Geld achten. Denn jede (vermeidbare) Gebühr schmälert die Rendite. Mittlerweile drängen viele europäische Online Broker auf den Schweizer Markt, die mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Schauen wir genauer hin beim Thema Broker im Ausland vs. Schweizer Broker.

Sicherheit und Seriosität als Basis jeden Handelns

Als Privatanleger und Privatanlegerin überlegt man sich sehr genau, wem man das hart verdiente und ersparte Vermögen anvertraut. Automatisch greift man auf das zurück, was seit vielen Jahren bekannt ist. Daran ist absolut nichts verkehrt. Denn jeder Broker mit Sitz in der Schweiz unterliegt der strengen Überwachung der eidgenössischen Finanzregulierungsbehörde (FINMA).

Der Kunde eines bewilligten Unternehmens kann sich zu jeder Zeit sicher sein, dass die hinterlegten Mittel bis zu einem Maximalbetrag von 100.000 Franken geschützt sind, auch wenn es zum Konkursfall kommen sollte.

Stand Mai 2020 erfüllen rund 290 Banken und Wertpapierhäuser alle gesetzlichen Vorgaben in der Schweiz. Dazu zählen u.a. Swissquote Bank SA, IG Bank, bank zweiplus ag, aber z.B. auch die Deutsche Bank und Commerzbank AG.

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Können Broker im Ausland eine gleichwertige oder zumindest ähnliche Sicherheit bieten? Die Frage kann ganz klar bejaht werden, auch wenn auch die Aufsichten strukturell unterschiedlich geregelt werden.

Auf europäischer Ebene sorgt die European Bank Authority (EBA) und die European Securities and Markets Authority (ESMA) für einheitliche Regelungen, während die nationalen Behörden weiterhin für die laufende Marktaufsicht, transparente Verhältnisse und Verbraucherschutz verantwortlich sind. Jede nationale Regulierungsbehörde der EU arbeitet dabei also nach der EU-Finanzmarktrichtlinie (MiFID II).

Dazu zählen zum Beispiel:

  • Die Bundesanstalt für Finanzmarktaufsicht (BaFin) – Deutschland
  • Die Finanzmarktaufsicht (FMA) – für Österreich
  • Niederländische Finanzmarktaufsicht (AFM) – Niederlande
  • Cypress Securities and Exchange Commission (CySEC) – Zypern

Auch in Sachen Einlagenschutz können europäische Anbieter mithalten. In der Europäischen Union gilt für jede Person, pro Bank, eine Einlagensicherung von 100.000 Euro. In Großbritannien sind die Kundengelder bis 85.000 GBP abgesichert.

Broker im Ausland sind oftmals günstiger

Die Besorgnis um die ersparten Gelder ist bei europäischer Regulierung also nicht begründet. Schauen wir auf die Gebühren. Beim Trading mit Aktien, Währungen, CFDs und Futures kommen verschiedene Kostenfaktoren zusammen, wie z.B. Depotführungsgebühren, Ordergebühren, Spreads, Kommissionen, Inaktivitätsgebühren, Swaps und noch einiges andere mehr.

Unser Brokervergleich zeigt, dass die europäischen Mitbewerber fast immer besser abschneiden. Depotführungsgebühren werden bei Online Brokern im Ausland kaum noch verlangt, in der Schweiz sind sie allerdings noch gängige Praxis. Und gerade die jährlichen Depotgebühren sind wohl für die meisten Schweizer Aktionäre einer der größten Kostenfaktoren und damit entsprechend auch Renditekiller in ihrem Portfolio.

Ordergebühren an der Six Swiss Exchange im Vergleich

Auch bei den Ordergebühren sollten Sie näher hinschauen. Schweizer Aktien-Broker bieten ihre günstigsten Ordergebühren logischerweise an heimischen Börsenplätzen, wie der Six Swiss Exchange an. Orders an ausländischen Börsen dagegen sind teurer.

Zu den günstigeren Schweizer Aktien Brokern gehören z.B. Swissquote, Strateo und CornerTrader. Für eine Order an der SIX Swiss Exchange in Höhe von 5.000 CHF zahlt man derzeit bei:

  • CornerTrader: 20 CHF,
  • Swissquote: 30 CHF,
  • Strateo: 25 CHF.

Schauen wir nun auf die ausländische Konkurrenz mit DEGIRO als Discount Broker, CapTrader und der Comdirect Bank als etwas teurere Alternativen. Hier sieht die Preisgestaltung für dieselbe Order und an derselben Börse folgendermaßen aus:

Der kleine Vergleich skizziert recht deutlich, dass die ausländischen Broker selbst an der größten Schweizer Börse deutlich günstigere oder zumindest vergleichbare Orderentgelte anbieten können.

Ordergebühren an der Deutsche Börse XETRA im Vergleich

Interessieren Sie sich jedoch für europäische Aktien und Börsenplätze, dann lohnt sich der Wechsel quasi in jedem Fall. Denn hier wird der Preisunterschied noch deutlicher. Bemühen wir erneut den Vergleich. Diesmal gehen wir von einer Order in Höhe von 5.000 EUR an der XETRA aus.

Günstige Schweizer Online Broker:

Europäische Broker Konkurrenz:

  • DEGIRO: 2,90 CHF,
  • CapTrader: 5 EUR,
  • Comdirect: 17,40 EUR.

Natürlich sollte nicht nur der Preis entscheidend sein. Guter Service, ständige Weiterbildungsangebote und nicht zuletzt die Qualität einer Handelsplattform beim CFD und Forex Trading sind nicht zu vernachlässigen. Deshalb hängt die Brokerwahl letztendlich sehr stark von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab.

Sind Sie DayTrader, Langzeitanleger, Einsteiger oder verfügen Sie über ein ausgezeichnetes Finanzwissen? Hier bieten sowohl Schweizer als auch international operierende Broker gute Gesamtpakete an.

Online Broker stellen sich immer besser auf Schweizer Kunden ein

Die europäische Konkurrenz hat sich mittlerweile immer besser auf Schweizer Kunden und Kundinnen eingestellt. Per Video-Ident-Verfahren lassen sich Trading Accounts innerhalb von wenigen Minuten problemlos aus der Ferne eröffnen. Und inzwischen ist die Depotführung bei vielen Anbietern in Schweizer Franken möglich, um Wechselkursverluste zu vermeiden.

Auch der Service wird in der Regel in Deutsch und Englisch angeboten, sodass es keine Sprachbarrieren geben sollte.

Fazit zum Thema Broker im Ausland

Sollte man sich also für einen Broker im Ausland entscheiden? Für alle preisbewusste Trader lautet die Antwort ganz klar „ja“. Besonders bei regelmäßigen Investments sparen Sie mitunter mehrere 100 Franken im Jahr. Wer auf den persönlichen Service vor Ort vertraut, sollte allerdings lieber eine heimische Bank wählen, auch wenn Sie dann mit deutlich höheren Kosten rechnen müssen.

Unser Tipp, eröffnen Sie sowohl ein Depot im Inland, als auch ein Brokerkonto im Ausland, gerade wenn Sie Wertpapiere im Ausland kaufen wollen. Dann können Sie die Nachteile des einen Brokers, durch den Service des anderen kompensieren.

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