Wenn Sie sich bereits ein wenig mit Aktien und der Börse auseinandergesetzt haben, wovon wir an dieser Stelle selbstverständlich ausgehen, dann werden Sie früher oder später zwangsläufig auch mit den folgenden Fragen konfrontiert: In welche Aktien investiere ich mein Geld? Welche Unternehmen kommen für ein Investment in Frage? Auslandsaktien kaufen?
Gerade das Thema Auslandsaktien stellt viele Anleger vor diverse Herausforderungen. Dabei könnten Sie mit einer breiteren Diversifikation auch von durchschnittlich höheren Renditen profitieren.
Tradingstrategie: Aktien im Ausland kaufen
Falls Sie ernsthaft in Erwägung ziehen Aktien im Ausland zu kaufen, gibt es ein paar wichtige Punkte vor, während und nach der Wertpapier-Order zu beachten. Die wichtigsten Fallstricke werden wir hier Schritt für Schritt mit Ihnen durchgehen und Ihnen ein paar nützliche Tipps mit an die Hand geben.
Was Sie auf jeden Fall vor dem Aktienkauf beachten sollten:
- Suchen Sie sich einen günstigen Online Broker aus
- Meiden Sie Broker mit Entgelten für Auslandsdividenden
- Tätigen Sie Aktienkäufe möglichst über eine Börse
- Wählen Sie immer den günstigsten Handelsplatz aus
- Tätigen Sie Einmalkäufe zur richtigen Tageszeit
- Erteilen Sie Ihrer Depotbank einen Freistellungsauftrag
- Nutzen Sie weiteres Steueroptimierungspotenzial
Tipp 1 – Suchen Sie sich einen günstigen Online Broker aus
Auch wenn die meisten unserer Leser hier im Blog sicherlich schon ein Wertpapierdepot besitzen werden, empfehlen wir Ihnen dennoch regelmäßig die Konditionen der verschiedenen Anbieter in einem Online Broker-Vergleich unter die Lupe zu nehmen.
Abhängig davon wie oft und was für Beträge Sie traden, können die Ersparnisse zwischen den teuersten und den günstigsten Brokern leicht drei- bis vierstellige Franken-Beträge an Courtagen pro Jahr ausmachen. Und weniger Gebühren bedeuten bekanntlich auch mehr Rendite.
Für den Bereich Aktienhandel haben wir unter dem folgenden Link einen Aktien Broker Vergleich für Sie vorbereitet: https://brokerverglei.ch/aktien/.
Tipp 2 – Meiden Sie Broker mit Entgelten für Auslandsdividenden
Auslandsaktien kaufen, heißt in der Regel auch Auslandsdividenden bekommen. Gerade für den Fall, dass Sie sich für lukrative Dividenden Aktien aus dem Ausland interessieren, ist dieser Punkt nicht zu vernachlässigen.
Viele Banken und Broker werben zwar mit kostenloser Depotführung und besonders günstigen Wertpapierorders, allerdings holen sie sich dann oftmals an anderer Stelle das Geld von ihren Kunden. Also Augen auf bei der Brokerwahl und insbesondere bei den Konditionen für Transaktionen und Dividenden.
Als Beispiel sei hier flatex (FinTech Group AG) genannt. Ein günstiger Broker, der für Auslandsdividenden ab 15 Euro aber eine Gebühr von 5,90 Euro verlangt.
Tipp 3 – Tätigen Sie Aktienkäufe möglichst über eine Börse
Gerade wenn es um den Kauf von Auslandsaktien in Form von Aktienfonds bzw. noch konkreter Indexfonds, also ETFs, geht, ist dieser Punkt nicht zu unterschätzen. Interessante börsengehandelte ETFs sind in diesem Zusammenhang z.B.: DAX ETFs oder Dow Jones ETFs von iShares (Marke von BlackRock).
Wenn Sie von besonders günstigen Konditionen profitieren und damit Ihre Rendite maximieren wollen, sollten Sie möglichst immer über eine Börse kaufen. Achten Sie vor allem bei aktiv gemanagten Fonds auf die entsprechenden Voreinstellungen in der Ordermaske Ihres Brokers!
Aktienmillionärin Beate Sander: Mein Erfolgsrezept an der Börse | Börse Stuttgart von Börse Stuttgart auf Youtube.
Tipp 4 – Wählen Sie immer den günstigsten Handelsplatz aus
Was uns auch schon direkt zu unserem nächsten Punkt führt: Wählen Sie den richtigen – den günstigsten – Handelstplatz aus. Wenn Sie Auslandsaktien kaufen möchten und eine entsprechende Wertpapierorder aufgeben, haben Sie meist die Wahl zwischen verschiedenen Handelsplätzen.
Unsere Empfehlung am Beispiel deutscher Aktien: Beim Kauf von deutschen Aktien aus dem DAX, sowie DAX ETFs, ist die elektronische Börse Xetra sehr attraktiv. Für den Fall von deutschen Nebenwerten und aktiv gemanagten Fonds sind folgende Parkettbörsen interessant: Frankfurt, Stuttgart, München, Berlin, Hamburg oder Düsseldorf. Ansonsten gibt es mit der Privatanlegerbörse Tradegate von der Deutschen Börse AG noch eine weitere Alternative.
Für US-Aktien und ETFs auf US-Indizes ist die größte und wichtigste Wertpapierbörse der USA die Referenzbörse: Die New York Stock Exchange, kurz NYSE. Im Fall eines Kaufs amerikanischer Aktien an der NYSE sollten Sie die Öffnungszeiten beachten – 15:30 bis 22:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit!
Tipp 5 – Tätigen Sie Einmalkäufe zur richtigen Tageszeit
Damit wären wir auch schon bei unserem nächsten Tipp angelangt. Grundsätzlich haben zwar die meisten Börsen ihre Handelszeiten zwischen 08:00 und 20:00 Uhr. Allerdings empfehlen wir Ihnen weder zu früh noch zu spät eine Order aufzugeben. Leider gibt es hier kein pauschales Rezept zu nennen, wann denn die beste Tageszeit zum Aktienhandeln ist, da die optimale Zeit sehr stark vom individuellen Wertpapier abhängt.
Generell können Sie sich in diesem Kontext aber merken, am besten immer dann Aktien zu handeln, wenn die größten Stückzahlen den Besitzer wechseln. Das ist typischerweise zwischen 09:00 und 17.30 Uhr, also während der Kernhandelszeit, der Fall.
Tipp 6 – Erteilen Sie Ihrer Depotbank einen Freistellungsauftrag
Dieser Tipp ist sicherlich relativ selbsterklärend. Nutzen Sie, im Rahmen Ihrer persönlichen Möglichkeiten, den Freibetrag für Kapitalerträge von aktuell 1.370 Euro (bei Eheleuten 2.740 Euro). Achten Sie aber darauf, dass der maßgebliche Freibetrag nicht durch die Summe der Freistellungsaufträge überschritten wird. Dies erreichen Sie, indem Sie als Gläubiger einen Freistellungsauftrag in korrekter Höhe an den Schuldner der Kapitalerträge (z.B. eine Depotbank oder einen Online Broker) erteilen. Da dieses Thema sehr komplex ist, empfehlen wir grundsätzlich einen Steuerberater zu konsultieren.
Tipp 7 – Nutzen Sie weiteres Steueroptimierungspotenzial
Natürlich gibt es in der Schweiz noch zahlreiche weitere Möglichkeiten seine Steuern zu optimieren und ein entsprechendes Einsparpotenzial zu nutzen: Beispielsweise bei Eheleuten, mit Kindern, oder auch zur Vorsorge. Explizit seien in diesem Zusammenhang die berufliche Vorsorge (Säule 2a, 2b) und die private Vorsorge (Säule 3a, 3b) genannt.
Interessante Märkte – Auslandsaktien in Deutschland & USA
Wie oben im Text bereits angedeutet, erzielen Sie laut einiger internationaler Studien mit mehr Diversifikation im Durchschnitt auch mehr Rendite. Oder um es anders zu formulieren: Mit steigender Diversifikation steigt auch die Wahrscheinlichkeit von Mehrrenditen.
Unserer Meinung nach interessante Märkte in Deutschland und den USA: Der DAX, MDAX, TecDAX, Dow Jones, S&P 500, sowie der Nasdaq Composite. Welche Auslandsaktien Sie kaufen, wie viele, etc., all dass hängt ganz von Ihrer individuellen Anlagestrategie und Ihrer finanziellen Situation ab.
Natürlich ist irgendwann der Kipppunkt erreicht und Sie werden sich am Ende immer mehr einer “durchschnittlichen Rendite” annähern. Denn mit jeder weiteren Aktie bzw. jedem weiteren Unternehmen, welche(s) Sie mit in Ihr Portfolio aufnehmen, bilden Sie ja auch immer mehr einen gesamten Index bzw. Markt nach. Das Sprichwort “Viel hilft viel!” ist hier also ebenso fehl am Platz.
Fazit: Sein Portfolio mit ausländischen Aktien aufzustocken ist definitiv eine kluge Entscheidung. Aber mit Maß und Ziel! In diesem Zusammenhang möchten wir an dieser Stelle – speziell für alle Zweifler – auch nochmal auf den sog. Home Bias Effekt verweisen.
Aktien im Ausland: Dividenden, Gewinne & Steuern
Auslandsaktien kaufen, das eigene Portfolio diversifizieren und damit gleichzeitig das Risiko von Verlusten minimieren sowie die Chance auf Mehrrenditen maximieren. Hört sich fast zu schön an, um wahr zu sein? Ist bei der richtigen Vorgehensweise mit dieser Anlagestrategie allerdings definitiv realisierbar.
Kaufen Sie Aktien im Ausland, können außerdem noch Währungseffekte zum Tragen kommen (Stichwort Forex). Wenn Sie neben Aktien in Schweizer Franken auch noch Aktien und damit Vermögen in Euro, US-Dollar, Britischen Pfund oder evtl. einer anderen ausländischen Währung besitzen, können Sie in Ihrem finanziellen Rahmen quasi Währungs-Hedging betreiben. Einfach gesagt sind Sie damit etwas unabhängiger von einer bestimmten Währung.
Natürlich können sich die hier beschriebenen Strategien auch negativ auf Ihre Performance auswirken. Bei einem positiven Ausgang jedoch erzielen Sie, je nach Höhe des Investments, mehr oder weniger große Kursgewinne und Dividendenauszahlungen. Wenn Sie Auslandsaktien kaufen und besitzen (wollen), wirft das in der Folge natürlich weitere Fragen auf und löst eventuell auch Verunsicherung in Bezug auf das Thema Steuern aus.
Unsere Empfehlung dazu: Suchen Sie sich ab einem gewissen Anlagevolumen oder Sparbetrag definitiv einen professionellen Steuerberater, der Sie in dieser Hinsicht seriös berät. Manchmal ist mehr Sparpotenzial drin, als man zu Beginn selbst glauben mag.
Wir können hier an dieser Stelle keine individuelle Steuerberatung abgeben und hoffen, dass Ihnen unsere 7 Tipps zum Thema Tradingstrategie: Aktien im Ausland kaufen bei Ihren zukünftigen Geldanlagen weiterhelfen werden. Bei Fragen hinterlassen Sie uns gern einen Kommentar unter diesem Artikel.
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Gelungener Beitrag! Danke für den ausführlichen Überblick. Ich habe bereits einige US-Unternehmen im Portfolio. 😉
Persönlich glaube ich, ohne jetzt die konkreten Statistiken zu kennen, dass der sogenannte Home Bias gerade auch in der Schweiz besonders ausgeprägt ist. Was an sich erstmal nicht schlecht ist, aber auf lange Sicht wohl doch etwas Rendite kostet…