Wie Sie bereits an anderer Stelle in diesem Weblog erfahren durften, spielen insbesondere der Faktor Zeit (Stichwort: Compounding Effekt), sowie günstige Einstiegskurse eine entscheidende Rolle für das erfolgreiche Börseninvestment. Günstige Einstiegskurse, also mit anderen Worten der richtige Einstiegszeitpunkt, sind selbstverständlich extrem schwierig abzupassen. Dafür können Sie sich bei diesem Punkt ebenfalls einen Effekt zunutze machen: Den sog. Durchschnitts-Kosten-Effekt (Cost Average Effekt) – dank regelmäßigem Investieren via Sparplan.
Schlagen Sie also zwei Fliegen mit einer Klappe: Beide oben genannten Effekte können Sie quasi automatisch – mit Hilfe eines Sparplans – einrichten bzw. erreichen! Wir zeigen Ihnen deshalb jetzt hier ganz genau, wie Sie einen optimalen Sparplan erstellen, egal ob für Aktien, Fonds oder ETFs.
Sparplan-Fähigkeit, Wertpapierdepot & Online Broker
Wir gehen davon aus, dass die meisten von Ihnen bereits ein Wertpapier-Depot bei einem Online Broker besitzen und starten direkt mit der Sparplanfähigkeit. Denn Voraussetzung für die Einrichtung eines Sparplans ist natürlich, dass die Aktie, der Fonds, oder der ETF Ihrer Wahl Sparplanfähig ist.
Weiterführende Links: Falls Sie noch kein Wertpapier-Depot besitzen sollten, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag wie Sie ein Depot Online eröffnen können.
Besonders beliebte Broker und Depot Anbieter im deutschsprachigen Raum sind aktuell folgende günstige Online Trader: Flatex, CapTrader, onvista, maxblue, die DKB, Consorsbank, DEGIRO und ING diba, um nur ein paar zu nennen.
Achten Sie darauf, dass der Broker Ihrer Wahl ein großes Angebot sparplanfähiger Aktien im Angebot hat. Zumindest aber sollten die Aktien, Fonds oder ETFs, die Sie gerne besparen möchten, im Angebot bzw. mit auf der Liste sein.
Die größte Auswahl, von den oben genannten Brokern, hat aktuell die Consorsbank (Marke der BNP Paribas S.A.).
Was heißt das? Sparplanfähig bedeutet nichts anderes, als das Sie auch die Möglichkeit haben Bruchteile einer Aktie, eines Fonds, oder eines ETFs kaufen zu können. Denn in den meisten Fällen wird Ihre Sparrate, z.B. 100, 200 oder 500 Franken, geteilt durch den aktuellen Aktien-, Fonds- oder ETF-Anteilskurs, keine gerade Zahl ergeben. Wer das entscheidet? Entweder Ihre Depotbank bzw. der Online Broker, oder die Fondsgesellschaft.
Weiterführende Links: Einlagensicherung bei Depotbanken.
Sparplan erstellen: In 4 einfachen Schritten zum eigenen Sparplan!
Nachdem Sie nun ein Wertpapier-Depot mit sparplanfähigen Produkten besitzen oder eines bei einem passenden Online Broker eröffnet haben, geht es jetzt endlich los mit dem Sparplan erstellen.
Loggen Sie sich dazu auf der Internetseite Ihres Brokers in Ihr Online Depot ein. Suchen Sie nun nach einer Schaltfläche mit dem Namen Aktiensparplan, Fonds Sparplan, ETF Sparplan oder eventuell auch Wertpapiere Sparplan.
Klicken Sie anschließend auf den Button mit einem der oben genannten Begriffe (oder so ähnlich) und Sie werden meist direkt zu einem Eingabeformular gelangen. In dieses Eingabeformular tragen sie dann alle für den Sparplan nötigen Daten ein.
Schritt 1) WAS? – Wertpapierkennnummer
Besonders wichtig: Sie werden oft zuerst nach einer WKN (Wertpapierkennnummer), oder auch International Securities Identification Number (ISIN), gefragt. Wenn Sie also eine bestimmte Aktie, einen bestimmten Fonds, oder auch ETF, den Sparplan besparen möchten, dann brauchen Sie diese Nummer(n). ISIN und WKN sind Zahlen Buchstaben Kombinationen mit deren Hilfe Wertpapiere eindeutig zuordenbar sind.
Schritt 2) WIEVIEL? – Sparrate
Außerdem wichtig: Sie sollten sich natürlich vorher darüber Gedanken machen welchen Betrag Sie regelmäßig, meistens in monatlichen Sparraten, investieren wollen. Achten Sie hierbei auch darauf, dass Sie die Sparrate nicht zu klein wählen.
Insbesondere dann nicht, wenn Ihr Broker für jeden Kauf fixe Gebühren verlangt! Das kostet Sie am Ende nämlich nur unnötig Rendite.
Beispiel: 5,- Schweizer Franken Gebühr bei einer Rate von 50 Schweizer Franken machen bereits 10 % Minus, mit denen Sie Ihre Investments starten. Bei einer Sparraten von 250 Schweizer Franken würden die Gebühren bereits nur noch ein Minus von zwei Prozent bedeuten, was schon deutlich akzeptabler ist.
Ideal wäre natürlich ein Online Broker der nur eine einmalige prozentuale Gebühr im Rahmen von eins bis zwei Prozent pro Kauf oder Verkauf verlangt.
Schritt 3) WIE OFT? – Zeitintervall
Kommen wir zum nächsten Schritt, dem Zeit-Intervall. Wie häufig bzw. in welchem Rhythmus möchten Sie einen Geldbetrag auf Ihr Online Depot überweisen? Sie sind dabei relativ flexibel und nicht unbedingt auf eine monatliche Sparrate beschränkt.
So können Sie beispielsweise auch seltener Geld einzahlen, also viertel- oder halbjährlich sparen. Wir empfehlen allerdings den monatlichen, oder zumindest vierteljährlichen, Zeitintervall für die Sparraten.
Schritt 4) WOVON? – Referenzkonto
Abschließend brauchen sie auch ein Referenzkonto, von dem die Sparrate für den Kauf der Wertpapiere abgebucht wird. Hierzu eignet sich ein ganz normales Konto, z.b. ein Girokonto oder in manchen Fällen auch ein Tagesgeld Konto.
Hier tragen Sie nun einfach die IBAN und evtl. auch die BIC des betreffenden Kontos ein. Natürlich kann dieses Konto auch bei einer anderen Bank sein.
Normalerweise brauchen Sie für Wertpapierkäufe ein sogenanntes Verrechnungsskonto, welches zu Ihrem Depot gehört. Im Falle eines Sparplans wäre dies allerdings unpraktisch, da vor jeder kommenden Rate extra Geld auf das Verrechnungsskonto überwiesen werden müsste. Diesen Schritt können Sie sich also hier glücklicherweise sparen.
Fazit – Vorteil geringer Aufwand und großer Flexibilität.
Die Vorteile eines Sparplans liegen unserer Meinung nach klar auf der Hand. Wenn der Sparplan einmal angelegt ist, läuft alles automatisiert ab. Sorgen Sie nur dafür das genügend Geld auf dem angegebenen Referenzkonto hinterlegt ist und kontrollieren sie ggf. das zum angegebenen Zeitpunkt mit der festgelegten Sparraten auch die entsprechenden Aktien, Fonds, oder ETFs zu den tagesaktuellen Kursen gekauft wurden.
Neben dem geringen Aufwand durch die Automatisierung der Investition, gibt es noch einen weiteren Vorteil: die große Flexibilität. Sie können bei Ihrer Depotbank jederzeit die eingegebenen Konditionen (4 Schritte s.o.) ändern.
Zum Beispiel wollen Sie in Zukunft lieber in den Euro Stoxx 50 ETF, als in den SMI ETF investieren. Dann geben Sie einfach entsprechend die neue WKN bzw. ISIN Ihres neuen ETF Favoriten in den Sparplan ein. Genauso funktioniert das auch mit der Sparraten und dem Zeitintervall.
Außerdem können Sie einen Sparplan auch jederzeit ganz aussetzen. Der letzte Punkt ist vor allem ein großer Unterschied im Vergleich zu einer Kapitallebensversicherung oder auch einen Bank-Sparplan. Denn hier sind Sie verpflichtet über eine bestimmte Laufzeit hinweg Ihre festgelegten Sparraten auch regelmäßig zu bezahlen.
Weiterer Pluspunkt des Sparplans: ein Verkauf, egal ob komplett oder teilweise, der bereits gekauften Wertpapiere ist zu jederzeit möglich. Unser Tipp ist allerdings: ändern Sie Ihren Sparplan gerade zu Beginn nicht und auch später besser selten, damit Sie langfristig gesehen vom Durchschnittskosten-Effekt profitieren können. Und auch der Zinseszins Effekt entfaltet seine Wirkung nur, wenn Sie ihm genügend Zeit „geben“.