Wie man Finanz- und Wirtschaftsnachrichten allenthalben entnehmen kann, befinden sich die Zinsen auf einem aktuellen Rekordtief. Und dieses Zinstief hält sich nun schon seit einigen Jahren recht hartnäckig. Als Sie das letzte Mal einen Blick auf Ihren Kontoauszug geworfen haben, ging es Ihnen vielleicht genauso wie uns.
Mit einem Privatkonto oder Sparkonto, egal ob in CHF, GBP oder EUR, lassen sich aktuell einfach keine vernünftigen Zinsen bzw. Renditen mehr erzielen. In diesem Artikel wollen wir deshalb ein paar Wege aus der Misere für 2020 aufzeigen.
Die aktuelle Niedrigzinsphase und -politik
Dieses neue und zugleich historische Zinstief 2019 ist Folge der Niedrigzinspolitik der Notenbanken in den letzten Jahren. Dabei trifft diese Entwicklung nicht nur auf die Schweiz und damit die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu, sondern natürlich insbesondere auch auf den Europäischen Wirtschaftsraum und damit die Europäische Zentralbank (EZB).
Was nach der Weltwirtschafts- und Finanzkrise 2008 bzw. 2009 begann, und während der anschließenden sogenannten Eurokrise 2012 unter Mario Draghi fortgesetzt wurde, hält bis heute an. Der zum damaligen Zeitpunkt recht frisch ernannte EZB-Präsident versicherte im Notfall den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB und sorgte so für eine spürbare Beruhigung der Finanzmärkte.
Nullzinsen: Wie und warum die EZB Staatsanleihen kauft | mex von hrfernsehen auf Youtube.
Diese Ankündigung Draghis gilt als Wendepunkt der Krise und ist inzwischen sogar unter dem “Draghi Effekt” bekannt. Bis heute gab es keine Abkehr von der Niedrigzinspolitik und auch die Nachfolgerin und neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die seit 1. November 2019 im Amt ist, wird wohl vorerst nicht von dieser Politik des “billigen” Geldes abrücken.
Auch die Schweiz bzw. die SNB lässt sich mit einem Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik Zeit. Obwohl die Wirtschaftsentwicklung in den letzten Jahren gut aussah und die Inflation langsam aber sicher anzieht, sehen die Währungshüter wohl (noch) keinen Bedarf etwas an den niedrigen Leitzinsen und damit dem Schweizer Zinstief zu ändern.
Wege aus dem Zinstief im Überblick – Kaum Zinsen für Sparer
In der Schweiz besteht das Zinstief nun schon seit mittlerweile ca. 5 Jahren. Hauptgrund für die expansive Geldpolitik der SNB ist zum einen, dass man für einen möglichst schwachen Franken sorgen möchte, um die einheimische Wirtschaft zu stützen. Denn ein schwacher Franken macht Schweizer Waren im Ausland etwas günstiger, was die Exporte ankurbelt.
Zum anderen ist der Franken bei Investoren nach wie vor ein sicherer Hafen. Das heißt der Franken wertet im Vergleich zum Euro und Dollar eher auf und dies macht die Schweizer Erzeugnisse wiederum etwas teurer in Ländern mit den genannten Währungen. Was uns wieder zum ersten Punkt (s.o.) führt.
Aktuell gibt es dadurch kaum bis gar keine Zinsen für Sparer. Beispielhaft sei hier die UBS genannt, welche auf ihre UBS Privatkonten, Sparkonten und Vorsorgekonten momentan lediglich 0,00 % bis max. 0,25 % Zinsen p.a. zahlt. Diese Zinsen decken wohl noch nicht mal die Inflation im Jahr 2019, womit das Sparen aktuell, bei diesem Zinssatz, eher ein Minusgeschäft sein dürfte. Doch welche Alternativen bzw. welche Wege aus dem Zinstief gibt es?
3 Wege aus dem Zinstief 2020 – Wie lege ich jetzt mein Geld an?
Wir wollen in diesem Beitrag zum Ende kurz auf 3 verschiedene Wege aus dem Zinstief eingehen, welche zugleich möglichst sicher und auch rentabel sein sollen. Dabei sollten Sie vor Ihrer Geldanlage bzw. Ihrem Investment noch weitere wichtige Faktoren berücksichtigen und Überlegungen anstellen.
Dazu zählen z.B. die Dauer der Anlage, die Anlagestrategie (Rendite vs. Risiko), sowie natürlich auch die zu investierende Geldsumme und bzw. oder die Sparrate. Doch welche Möglichkeiten haben Sie 2019 bzw. im kommenden Jahr 2020 noch Ihr Geld rentabel und relativ sicher anzulegen?
So lässt sich (noch) eine reale Rendite erzielen
Ein Schritt, um den Sie bei solchen Überlegungen in Zukunft nicht drumherum kommen werden, ist der an die Börse bzw. an Börseninvestments. Egal ob es sich um den heimischen Aktienmarkt, den SMI, den DAX oder auch den Dow Jones handelt, Aktien gehören international gesehen seit vielen Jahren zu den langfristig profitabelsten und sichersten Geldanlagen. Aktuell werden auch Aktienfonds und sog. ETFs immer beliebter unter den Anlegern und Investoren.
Eine weitere Möglichkeit stellen Wohnimmobilien dar. Wer im vergangenen Jahrhundert mit Geldanlagen in eine höhere Liga aufsteigen wollte, der kam an Immobilien und Aktien nicht vorbei. Sowohl Aktien, als auch Immobilien, brachten im Durchschnitt 7-8 % reale Rendite pro Jahr.
Ein dritter Klassiker unter den Geldanlagen und damit ein weiterer Weg aus dem Zinstief ist die Investition in Wertgegenstände und Rohstoffe. Hierbei erfreut sich physisches Gold, insbesondere in Form von Goldmünzen und Goldbarren, seit jeher sehr großer Beliebtheit.
Weiterführende Artikel zum Thema Anlagestrategien finden Sie hier:
Tja, die Zeiten, in denen man sein Geld in Ruhe auf dem Girokonto oder Sparbuch anlegen konnte und seine 3 bis 6 % Zinsen p.a. bekommen hat, sind wohl leider lange vorbei…
Bin schon gespannt, wie sich dieser Corona Virus / COVID-19 in den kommenden Wochen und Monaten auf die Performance an den westlichen Aktienmärkten auswirken wird. In China scheint es schon echt arg zu sein. Inzwischen ist sogar eine ganze Millionenstadt Wuhan unter Quarantäne gestellt! Ob das ein ähnlicher Crash wie zur Finanzkrise 2008 bzw. 2009 wird?
Bei den Aktien bzw. Investitionen an der Börse und Gold / Edelmetalle allgemein gehe ich noch mit euch mit und sehe da weiterhin ein großes Potenzial aufgrund der andauernden Niedrigzinsphase 2020.
Immobilien sind meiner Meinung nach allerdings momentan so überbewertet, gerade in den zentralen Lagen und bekannten Städten, dass ich da lieber erstmal die Finger von lasse. Zumal man beim Thema Immobilien den demografischen Wandel nicht außer Acht lassen darf!
So wie es immer wieder in der Historie an der Börse Crashes gab, wird es irgendwann in Zukunft auch auf dem Immobilienmarkt mal größere Korrekturen geben (s. zuletzt USA 2008/2009).
MfG,
Fili